Jeroen Berwaerts
Der belgische Trompeter Jeroen Berwaerts ist ein musikalisches Kraftwerk, und seine umfassende Liebe zur Musik fragt nicht nach Genregrenzen. Weltweit geschätzt für seine herausragenden technischen Fähigkeiten und seine sensible Musikalität beschäftigt er sich mit dem Repertoire sämtlicher Epochen, vom Barock bis zur zeitgenössischen Musik und Jazz.
Als Solist musizierte Jeroen Berwaerts mit führenden Orchestern wie dem NHK Symphony Orchestra, den Wiener Symphonikern, dem Swedish Radio Symphony Orchestra, dem NDR Sinfonieorchester, Het Residentie Orkest, dem Orchestre National de Belgique, dem BBC National Orchestra of Wales, dem Konzerthausorchester Berlin, dem Orquesta Sinfónica de Galicia, dem Malmö Symphony Orchestra und dem Orchestre Philharmonique de Luxemburg. Zu den Dirigenten, mit denen er bisher arbeitete, zählen Alan Gilbert, Daniel Harding, Markus Stenz, Jun Märkl und Matthias Pintscher. Er ist regelmäßiger Gast bei international bedeutenden Festival wie dem Schleswig-Holstein Musik Festival, den BBC Proms, dem Takefu International Music Festival in Japan, Ars Musica in Belgien, dem Heidelberger Frühling, und dem Rheingau Musik Festival.
Zum Auftakt der Saison 2023/24 gastiert Jeroen Berwaerts in Australien mit Konzerten in Adelaide, Melbourne und Sydney. Im Oktober 2023 hebt er ein neues Werk von Vito Zuraj mit dem Slovenian Philharmonic Orchestra aus der Taufe, Erstaufführungen folgen in der Elbphilharmonie mit dem Ensemble Resonanz und in Japan mit dem Aichi Chamber Orchestra. Im Laufe der Saison ist er zudem mit der Camerata Bern und Alexander Melnikov zu erleben, und auch in der Alten Oper Frankfurt, der Liszt Academy Budapest, der Seoul Recital Hall sowie bei dem kanadischen Festival Domaine Forget.
Das bekannte Standardrepertoire für Trompete setzt Jeroen Berwaerts gern in dramaturgisch ausgeklügelte, ungewöhnliche Kontexte. So erklingen beispielsweise Händels Feuerwerksmusik und Tänze aus Rameaus Oper Dardanus in einem Programm mit Chansons von Jacques Brel. Den Gesangspart übernimmt Jeroen Berwaerts in der Regel selbst – parallel zu seiner rasanten Karriere als Trompeter absolvierte er auch ein Jazzgesangsstudium am Königlichen Konservatorium in Gent.
Jeroen Berwaerts‘ außerordentliches Engagement für zeitgenössische Musik drückt sich in zahlreichen Ur- und Erstaufführungen aus; hier sind besonders das zweite Trompetenkonzert des japanischen Komponisten Toshio Hosokawa Im Nebel und Francesco Filideis Carnevale hervorzuheben. Er ist nach Håkan Hardenberger weltweit der zweite Trompeter, der HK Grubers extrem virtuose Komposition Busking ins Repertoire nahm. 2019 brachte Jeroen Berwaerts gemeinsam mit Håkan Hardenberger Tobias Broströms Doppelkonzert für zwei Trompeten Nigredo: The Dark Night of the Soul zur Uraufführung.
Seine Diskografie wurde zuletzt von dem 2017 mit dem Ensemble Salaputia Brass produzierten Album Signals from Heaven ergänzt, auf dem er als Trompeter, Jazz-Vokalist und Ensembleleiter in Erscheinung tritt.
Jeroen Berwaerts studierte in Karlsruhe bei dem Trompetenvirtuosen Reinhold Friedrich. Seit 2008 wirkt der YAMAHA-Künstler als Professor für Trompete an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover. Er ist zudem Professor in Residence an der Royal Academy of Music in London.