Tanja Tetzlaff
Die Cellistin Tanja Tetzlaff gehört seit Jahrzehnten sowohl als Solistin als auch als Kammermusikerin zu den prägendsten Musikerinnen ihrer Generation. Ihr Spiel zeichnet sich insbesondere durch einen einzigartig feinen, zugleich kraftvollen und nuancierten Klang aus, der immer mit kultivierter Musikalität einhergeht. Das besondere Markenzeichen von Tanja Tetzlaff ist ihr außergewöhnlich breites Repertoire und die Lust auf grenzübergreifende Konzertformate. Über die klassische Musikpräsentation hinauszugehen, andere Kunstformen miteinzubeziehen und sich mit dem Zeitgeschehen auseinanderzusetzen, ist Tanja Tetzlaff ein besonderes Anliegen. Sie spielt alle Standardwerke der Celloliteratur, ist aber auch gefragte Interpretin für Kompositionen des 20. und 21. Jahrhunderts. Dabei liegen ihr besonders die Cellokonzerte von Unsuk Chin, John Casken, Witold Lutosławski, Jörg Widmann und Bernd Alois Zimmermann am Herzen. Im Januar 2021 hat sie das Doppelkonzert für Cello & Percussion von Rolf Wallin mit dem Gävle Symphony Orchestra zur Uraufführung gebracht. Im September 2022 folgt die Uraufführung des Doppelkonzertes für Cello & Percussion von Olga Neuwirth.
Im April 2021 hat Tanja Tetzlaff als erste Stipendiatin das hochdotierte Glenn Gould Bach Fellowship der Stadt Weimar verliehen bekommen. Sie hat nun über zwei Jahre die Möglichkeit, ein Filmprojekt zu realisieren, das Bachs berühmte Cellosuiten in Beziehung zur Natur und zu Fragen des Klimawandels setzt.
Highlights der Saison 2021/2022 sind Konzerte mit den Hamburger Symphonikern, mit der NDR Radiophilharmonie, mit den Heidelberger Philharmonikern und den Bremer Philharmonikern. Im Bereich der Kammermusik wird sie zusammen mit ihrem Bruder Christian Tetzlaff, dem Pianisten Lars Vogt, ihrem Ehemann Florian Donderer, mit dem Klarinettisten Kilian Herold, der Geigerin Franziska Hölscher, der Saxophonistin Asya Fateyeva und als Teil des Tetzlaff Quartetts in der Philharmonie Köln, im Konzert Theater Bern, bei den Thüringer Bachwochen, beim Heidelberger Frühling, bei den Albert Konzerten Freiburg, in Paris, Meran, Bozen und im Konzerthaus Blaibach zu erleben sein.
Im Verlauf ihrer Karriere spielte Tanja Tetzlaff u. a. mit dem Tonhalle-Orchester Zürich, Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Konzerthausorchester Berlin, Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, Philharmonia Orchestra in London und Scottish Chamber Orchestra, Orchestre de Paris, Polish National Radio Symphony Orchestra, und Cincinnati Symphony Orchestra sowie Tokyo Metropolitan Symphony Orchestra und NHK Symphony Orchestra. Sie arbeitete mit namhaften Dirigenten, darunter Alan Gilbert, Daniel Harding, Philippe Herreweghe, Heinz Holliger, Paavo Järvi, Sir Roger Norrington und Robin Ticciati. Tanja Tetzlaff ist Gründungsmitglied des Tetzlaff Quartetts und gastiert seit 1994 gemeinsam mit Christian Tetzlaff, Elisabeth Kufferath und Hanna Weinmeister weltweit. Mit Lars Vogt und Christian Tetzlaff bildet sie zudem ein festes Klaviertrio.
Einspielungen erscheinen bei CAvi, Ars, NEOS und Ondine, darunter Konzerte von Wolfgang Rihm und Ernst Toch. Im Oktober 2019 wurde eine Solo-CD mit Bach-Suiten und Werken von Thorsten Encke veröffentlicht. Im Frühjahr 2020 erschien die Veröffentlichung der Beethoven-Quartette mit dem Tetzlaff Quartett sowie auch des Klavierquintetts von Suk.
Tanja Tetzlaff studierte an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg bei Professor Bernhard Gmelin und am Mozarteum Salzburg bei Professor Heinrich Schiff. Sie spielt ein Cello von Giovanni Baptista Guadagnini aus dem Jahre 1776. Tanja Tetzlaff arbeitet mit der Umweltagentur Arktik zusammen und setzt sich für weltweite Klimaschutzprojekte ein.
